Die eigene Kindheitsbewältigung beim Erzählen eines Stoffs

Etwas Autobiografisches steckt in allen Filmen von Lars Smekal. Beim Arc Filmfestival 2018 präsentiert er einen Film, bei dem der Protagonist laut Regisseur überglücklich sein müsste, ihm jedoch etwas fehlt.

Photography: Niklas Doka

Alica: Wer bist du und mit welchem Film bist du hier?

Lars: Ich bin Lars Smekal, 27 Jahre alt und komme aus Regensburg in Bayern. Ich bin jetzt in Mainz um meinen Master zu machen und ich bin hier beim Arc Festival mit meinem Kurzspielfim “Theobald Topferson”.

Alica: Du erzählst eine Geschichte, die autobiographische Züge hat?

Lars: Es ist mit allen meinen Film so, dass sie einen autobiographischen Hintergrund haben oder dass ich einen starken Bezug dazu habe als Person. Theobald Topferson ist eine Kurzgeschichte, die ich 2015 geschrieben habe, die von mir selbst gesprochen, da es ja meine Geschichte ist, als Voice Over im Film vorkommt. Global gesehen geht es um eine Situation, die die Frage aufwirft: Wieso bin ich zu dem Punkt gekommen, dass ich wie ein Zombie einfach nur funktioniere? Das ist eine Situation, die denke ich jeder Mal erlebt hat, ob bei der Arbeit oder in einer persönlichen Beziehung. Und da stellt sich wiederum die Frage: Ausbrechen oder weitermachen?

Im Film werden auch viele Kindheitseindrücke von mir verarbeitet, es geht ja um die Beziehung zwischen Theobald und seinem Sohn und der Sohn kann nicht ohne Stützräder Fahrrad fahren. Das war bei mir auch lange Zeit der Fall, da ich Angst davor hatte. Das Problem, das ich damals hatte, war, dass ich immer viel langsamer als meine Geschwister und Freunde war. Also haben wir uns immer mit Walkie Talkies unterhalten, damit ich herausfinden konnte, wo die anderen sind. Ja, und das habe ich versucht mit in die Geschichte von Theobald einzubauen.

Alica: Wie finanzierst du deine Filme?

Lars: Da muss man ein bisschen ein Fuchs sein, kann man in Bayern sagen. Man muss innovativ sein. Bei meinem letzten Kurzfilm ist es zum Beispiel viel über Sponsoring gelaufen, d.h. ich habe bei bestimmten Personen oder Firmen mein Projekt gepitched und sie überzeugen können es finanziell zu unterstützen. Ansonsten gibt es natürlich auch Fördergelder oder Stipendien, aber im Low-/Nobudget-Bereich funktioniert ganz viel über Sachspenden wie das Catering oder den Equipmentwagen, den man gesponsored bekommt. Natürlich muss man dann immer noch schauen wie man am Ende des Monats seine Miete bezahlt, aber das ist einfach so.

Erfahre mehr über den Film: Projektseite